Apple und Air? Da war doch mal was? Genau! Vor fünf Jahren stellte Apple das damals dünnste Notebook der Welt vor und verpasste dem neuen gerade mal noch 1,36 Kilogramm schweren MacBook den gleichen Namenszusatz wie jetzt dem neuen iPad: Air – Luft. Eine kleine Enttäuschung für die Fangemeinde des Elektronikkonzerns, wirkte es auf der Präsentation der neuen Tablets im Oktober doch so, als würde man mittlerweile bei sich selbst kopieren müssen, statt der neugierigen Weltöffentlichkeit “das nächste große Ding” zu präsentieren. Doch für Unzufriedenheit besteht kein Grund, denn im Praxistest erweist sich das neue iPad Air als überaus gelungen und könnte sogar eine Tablet-Sparte neu beleben, die so mancher seit der Einführung des handlichen und leichten iPad Mini mit seinem 7,9 Zoll-Display und einem Gewicht von 308 Gramm vor einem Jahr schon tot gesagt hatte.
Verbessertes Handling
Nur noch 470 Gramm wiegt das neue iPad Air. Das ist in etwa soviel wie ein iPad Mini plus ein mittelgroßer Apfel. Das geringe Gewicht des iPad Air erweist sich als echter Segen. Tatsächlich hält man das neue iPad gern länger in der Hand als seinen 190 Gramm schwereren Vorgänger, das iPad 4. Gemeinsam mit dem gestochen scharfen Retina-Display (2048 x 1536 Bildpunkte auf einer Diagonale von 24,6 Zentimetern) und dem gewohnt lesefreundlichen 4:3-Format weist Apple mit dem iPad Air daher nicht nur herkömmliche Tablet-PCs sondern vor allem auch die immer zahlreicher werdenden schlanken E-Reader der Konkurrenz in die Schranken. Landete das alte iPad bei längerem Betrieb schnell auf dem Schoss, lässt sich das iPad Air jetzt sogar relativ bequem in einer Hand halten.
Doppelt so schnell wie sein Vorgänger
Neben dem verbesserten Handling und der modifizierten ans iPhone 5s erinnernden Haptik, zeigt sich auch das Herzstück des iPad Air auf der Höhe der Zeit. Dank des A7-Prozessors ist das iPad Air doppelt so schnell wie sein Vorgänger und setzt sich in den gängigen Benchmarktests an die Spitze. Lediglich das Samsung Galaxy 3 kann im Multicore-Betrieb da noch mithalten. Bemerkbar macht sich die Kraft des Prozessors vor allem bei grafikintensiven Spielen. Im Alltagsgebrauch beim Surfen oder Lesen ist sie zu vernachlässigen. Überhaupt fehlt es derzeit noch an Apps, die speziell auf die Fähigkeiten des AZ-Prozessors ausgelegt sind und dessen ganze Power nutzen. Ein Umstand, der jedoch sicher bald behoben sein wird. Noch eine Neuheit ist der im iPad Air verbaute Koprozessor M7, den es auch im iPhone S gibt. Dieser sorgt für die Aufzeichnung von Bewegungen, beispielsweise für Fitness-Apps.
Gute Ausstattung, gewohnte Preispolitik
Bei seiner Preis- und Austattungspolitik bleibt Apple sich treu. Das iPad Air gibt es mit 16, 32, 64 und 128 GB Speicher sowie als Wifi- und Wifi+4G-Variante. Wie bei den iPhones 5c und 5s werden nun auch die LTE-Netze von O2 und Vodafone unterstützt. Der Speicher ist nicht erweiterbar. Das günstigste iPad Air kostet 479 Euro, das teuerste 869 Euro. Mit im Preis enthalten sind die Office-Programme Pages, Numbers und Keynote, Apple-Apps zur Foto- und Videobearbeitung sowie das eigentlich kostenpflichtige Spiel “GarageBand” (4,49 Euro).
Es heißt, dass Steve Jobs das iPad Mini nie gemocht habe. 7-Zoll-Tablets seien zu groß, um mit einem Smartphone zu konkurrieren und zu klein, um es mit einem echten 10-Zoll-Tablet aufzunehmen. Ihre Handlichkeit machte die kleinen Tablets dennoch weltweit zum Erfolg. Gut möglich, dass das federleichte neue iPad Air Steve Jobs eine besondere Herzensangelegenheit gewesen wäre.
Titelbild © Apple Inc.
